In allen Bereichen unseres Lebens findet homestaging statt, es nennt sich nur anders. Wie verkauft Ihr Euren Gebrauchtwagen? Wie führen Autohäuser den Neuwagen ein? Richtig, mit einem Vorführwagen, in diesem kann man sitzen, Probe fahren, anfassen, erfühlen, alles ist neu und verströmt einen Duft von Neu und Frische.
Wie geht Ihr zu einem Vorstellungsgespräch oder zu einem Rendevouz? Genau, Ihr putzt Euch raus in Form von Kleidung, Lebenslauf, Gespräch. Ihr zeigt Euch von Eurer besten Seite und diese darf gern sichtbar sein.
Noch heute haben Verkäufer von Immobilien einen Satz inhaliert: „hier stecke ich keinen Cent mehr rein, rausgeschmissenes Geld, das wird der Neue schon alles so machen, wie er es gern hätte.“ Ja das stimmt, wenn der Verkäufer auf den klassischen 20%iger trifft. Dieser Kaufinteressent kann sich alles vorstellen. Lt. Studien ist allerdings bis 80 % der Bevölkerung der Betrachter, Kunde, Käufer mit einem schlechten bis zu gar keinem visuellen Vorstellungsvermögen unterwegs. Was meint Ihr aus welchem Grund hat Ikea das Modell der Wohnwelten geschaffen? Richtig, hier kann jeder einkaufen mit und ohne Inneneinrichtungs Kenntnisse. Alle Produkte werden immer wieder ideenreich und unterschiedlich aufgestellt. Dem Kunden wird es leicht gemacht, sich zu entscheiden.
Die geniale Idee „homestaging“ hat nun auch endlich Deutschland eingehalten. Immobilien werden Zielgruppen gerecht eingerichtet, oder umgestaltet, damit kann der Verkäufer wertvoller verkaufen und der Käufer kann viel schneller seine Traumimmobilie finden. Wir alle treffen unsere Kaufentscheidungen aus dem Bauch heraus. Nehmen wir einen Rohbau: bei einer Besichtigung treffen wir auf nackte, kahle, dunkle und kühle Räume. Bei leeren Räumen hat das Auge keine Fokuspunkte. Fotografiert einen leeren Raum und schaut mal nach was ihr seht – einfach nichts.
Leere Räume wirken klein. Möblierte Räume können durch sehr dunkle Möbel, eine zu große Anzahl von Möbelstücken oder durch starke Farben ebenfalls klein wirken. Spärlich möblierte Räume wirken unpersönlich, kühl und nicht einladend. Das Gegenteil wäre, wenn der Raum überfrachtet wird „von allem ein bisschen zu viel“. Selbstverständlich könnt und sollt Ihr wohnen wie es Euch passt und wie Ihr Euch wohlfühlt. Euer Zuhause ist Euer Reich und sollte Euer eigener Wohlfühlort sein. Geht Eure Immobilie in den Verkauf, dann gelten andere Gesetze. Dem neuen Käufer soll und muss die Immobilie gefallen. Ihr glaubt nicht über wie viele Wäscheständer ich bei Besichtigungen gestolpert bin. Dazu mehr in meinen nächsten Artikeln.